Brahms' Horntrio (Trio op. 40), 1865 komponiert, gehört zu den wichtigsten und zentralsten Kammermusik-Werken seines Schaffens und wird vom Münchner Horntrio exakt so eingespielt, wie Brahms es damals hören wollte: auf historischen Instrumenten aus der Zeit der Komposition.
Julian Riem spielt auf einem perfekt restaurierten Bechstein-Flügel von 1862, Johannes Dengler greift zu einem Nachbau eines Halari-Naturhorns von 1803 und Markus Wolf verfügt über eine Stradivari aus dem Jahre 1722.
Die Besonderheit des Naturhorns ist seine ganz eigene, bei jedem Ton der Skala unterschiedliche Klangfärbung. Genau diese klanglichen Besonderheiten benützend schrieb Brahms sein Werk, gegen dessen Aufführung mit einem modernen Ventilhorn er sich selbst zeitlebens wehrte. Bereits nach wenigen Takten wird deutlich, wie besonders die originalen Klangfarben der "alten" Instrumente mit der Komposition harmonieren – speziell die eigenwilligen Abfärbungen verschiedener Töne im Horn.
Dass Brahms' Horntrio kein Werk sui generis blieb, ist vor allem Ligetis Beitrag von 1982 zu verdanken. Sein Werk entstand zu den Feierlichkeiten der Stadt Hamburg zum 150. Brahms-Jubiläum und ist als Hommage à Brahms betitelt.
Die "Quatre petites pièces pour piano, violon et cor" von Koechlin ist ein zwar kurzes, aber im besten Sinne romantisch-impressionistisch, hauchzartes Musikstück.
Was diese Einspielung so außergewöhnlich macht, ist die Verbindung zwischen Natur- (altes Instrument) und Ventilhorn (neues Instrument). Dass ein- und derselbe Musiker beide Instrumente beherrscht hat absolut Seltenheitscharakter.
Pressestimmen
Auszeichnung
Echo Klassik 2012
In der Kategorie „Kammermusik-Einspielung des Jahres (19. Jh.)“
Fono Forum
Platte des Jahres. ... sensationell gut gespielt. Clemens Hausstein, Dezember 2012
Stuttgarter Zeitung
Um es knapp und nüchtern zu sagen: diese CD ist eine Sensation. ... Hans Joerg Wangner, 13.11.12
Ensemble
Beglückend... ein unvergleichbarer Hörgenuss. Johannes Dengler entlockt dem Naturnhorn eine ungemein vielfältige Klangpalette und kommt damit genau dem Ergebnis nah, das sich Brahms selbst wünschte. ... Fazit: ein ausgefallenes Programm und ein bislang so noch nicht gehörtes Klangerlebnis. Anja Renczikowski, 3-2012
Radio Bremen
... Was Johannes Dengler auf dem Naturhorn macht, kann man nur sensationell nennen. Die virtuosen Passagen kommen bei ihm gestochen und präzise, und im berühmten langsamen Satz produziert er buchstäblich „unerhörte“ Klangfarben. Zusammen mit Julian Riem am historischen Bechstein und der Stradivari von Markus Wolf entsteht ein romantischer Zusammenklang, der ins Ohr geht wie warmer Honig. [...] wie Johannes Dengler hier mit dem heiklen Naturhorn umgeht, ist wirklich spektakulär. ... Wilfried Schäper, 21.03.2012
Bayerischer Rundfunk
... Johannes Dengler kostet das farbreiche Spiel aus, lässt sein Instrument mal bedrohlich scheppern, dann fröhlich jagen, oder angriffslustig überlegen tönen. Eine große Herausforderung des Scherzos, das wir gleich hören, besteht auch darin, nach der Attacke des Anfangs in dem ruhigen Mittelteil die Spannung halten zu können. ... Elgin Heuerding, 05.03.2012