Das Ende einer langen Reise - der Weg zum Wiener Musikverein
Für manche Orchester sind Konzertreisen normaler Teil ihrer Arbeit. Für ein Opernorchester dagegen ist eine Tournee mit symphonischem Programm etwas Außergewöhnliches. Das Bayerische Staatsorchester gilt als einer der wichtigsten und traditionsreichsten Klangkörper im internationalen Opernbetrieb - bespielen wir doch eines der renommiertesten Häuser dieser Welt!
International weniger bekannt ist, dass wir mit dem Verein der "Musikalischen Akademie e.V." (gegründet 1811) neben unserer Tätigkeit im Orchestergraben auch als symphonischer Klangkörper - ähnlich den Wiener Philharmonikern - eine lange und herausragende Tradition besitzen und unter diesem Dach unsere eigene Konzertreihe, die "Akademiekonzerte" in der Bayerischen Staatsoper aufführen.
Die Europa-Tournee 2004 wurde vom Bayerischen Staatsorchester selbst organisiert und ausgerichtet. Alle Musiker verzichteten auf zwei Wochen ihres Jahresurlaubes, um von Anfang bis Mitte September in zehn verschiedenen Städten dreizehn Konzerte mit zwei unterschiedlichen Programmen zu spielen.
Es gibt wohl keinen würdigeren und geschichtsträchtigeren Ort für den Abschluss und Höhepunkt einer solchen, europäischen Konzertreise als den Goldenen Saal des Wiener Musikvereins. Seine Akustik ist legendär, die Geschichte des Hauses ein Abbild der europäischen Musikgeschichte - man denke allein an die Skandale anlässlich der von Mahler selbst dirigierten Aufführungen seiner Symphonien! Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, das Konzert in Wien aufzuzeichnen und so diese Zeit des intensiven Musizierens festzuhalten.
Felix Gargerle Mitglied des Bayerischen Staatsorchesters, Produzent
Pressestimmen
Münchner Merkur
Klangkultur: Mehtas Mahler ... Mahlers Dritte, mitgeschnitten im vergangenen September, hält großer Konkurrenz Stand! ... Zubin Mehtas Interpretation mit dem Staatsorchester nimmt eine durch schmiegsame, wohlausgewogene, nie überrumpelnde Klangkultur, die vor allem den Schlusssatz so etwas wie reine Schönheit atmen lässt: die Früchte von Mehtas jahrelanger Orchestererziehung. th, 30.11.04
Süddeutsche Zeitung
... Mehtas warmherziger Mahler-Strom fließt mit der größten Natürlichkeit und Abschattierung des Atems und Empfindens: in dem gigantisch-zerklüfteten Kopfsatz ebenso wie in den Natur-Beschaulichkeiten der anmutigen Mittelsätze. Marjana Lipovsek lotet die Nietzsche-Tiefe mächtig verfeinert aus, das Orchester landet im Finalsatz schier im Klangmysterium. W.S., 1.12.04
Abendzeitung
Mehta meistert die Gradwanderung zwischen Beseelung und Kitsch mit mustergültiger Disziplin. Sein Spektrum reicht von innig zarten Kammermusikpassagen bis zu gewaltigen Klangentladungen, ohne dass er jemals in den Untiefen der Sentimentalität landet. Mahlers offenes Bekenntnis zu ländlicher Idylle, zu anrührend privater Frömmigkeit und volksliedhafter Schlichtheit sind bei Mehta und der samtweich singenden Marjana Lipovsek in verantwortungsvollen Händen, und die Musik wird damit aus der Gefahrenzone der Trivialität befreit. Rüdiger Schwarz, 18.12.04
Das Orchester
... in exzellenter Tonqualität erschienen ... Und wenn Marjana Lipovsek im vierten Satz singt: „O Mensch! Gib acht!“, scheint die Musik den Atem anzuhalten vor der Allmacht der Natur. Johannes Killyen, 7-8/2005
Fono Forum
Mehta verdichtet das Riesenopus zu einem einzigen unendlichen Augenblick! Attila Csampai, 03/05
image hifi
Ein Glücksfall, denn was man da hört, ist Klang gewordene Essenz des Gestaltungswillens eines großen Dirigenten, dem sich sein Orchester auf der Bühne mit jeder Faser überantwortet. Grandios. mv, 2/2005