Franz Kanefzky, Hornist im Münchner Rundfunkorchester, setzt in seinen Bach-Arrangements auf die zurückgenommene, intime Ausdruckskraft des Horns, bei Verdi hingegen auf die wuchtigen "Aida"-Hörner. Für die Wirkung von Verdis eindrucksvollen Fanfaren-Klang schrauben die Hornisten sogar schon einmal ihre Trichter von den Instrumenten.
Srnkas "herrliches Gebläse" (so nennen es die Hornisten) ist geprägt von 1/4 Tönen und jeder Menge effektvollen Spielweisen. Schnell war klar, dass die "Munich Opera Horns" auch bei Gegenwartskomponisten dafür sorgen, Robert Schumanns Urteil über ihr Instrument zu übernehmen. "Das Hornensemble ist unter den Blechbläsern einzigartig", schwärmte Srnka nach der Komposition, "in seinen Registermöglichkeiten, dynamischen Extremen, einem fast streicherartigen Schmelzklang und einer beweglichen Virtuosität."
"… Mit zu den schönsten und denkwürdigsten Erlebnissen meiner Dirigentenlaufbahn gehört die Begegnung mit dem Hörnerklang des Bayerischen Staatsorchesters. Diese Sicherheit in der Intonation, diese Sauberkeit und Klarheit in Harmonien, diese Homogenität der Schwingungen, dieses weitgespannte Artikulationsspektrum, diese Kraft, dieses Geheimnisvolle, dieser verwunschene Zauber - ich konnte nur staunen und bewundern, und ich begriff, wie wertvoll und entscheidend wichtig eine derart gute Hörnergruppe für die spezifische Qualität eines Orchesters ist…"
Kent Nagano